103 research outputs found

    Konfliktherd Gazastreifen: Staatsbildung in Ägyptens Hinterhof?

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    Vielfältig ist das Angebot an Studien zu den politischen Ambitionen der Hamas, zu völkerrechtlichen Fragen und Zuständigkeiten sowie der Rolle externer Akteure. Vernachlässigt werden hingegen Binnenperspektiven und kritische Bestandsaufnahmen der Politikformulierung der Hamas-Regierung. Dies korreliert wohl mit der verbreiteten Grundeinschätzung, dass es sich bei der Hamas-Regierung lediglich um ein temporäres Regierungsintermezzo handele und die auf westlichen Terrorlisten stehende Hamas mitnichten eine legitime politische Kraft darstelle

    Umbruch und Stagnation im Nahen Osten: Ist der 'Herbst der Autokraten' gekommen?

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    Steht der Nahe Osten vor einem demokratischen Umbruch? Nach einer intensiven Diskussion in den 1990er Jahren ist dieser Frage in der jüngeren Vergangenheit nur noch wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden. Zu sehr schienen unterschiedliche Formen autoritärer Herrschaft im Nahen Osten einschlägige Prämissen einer zu erwartenden Demokratisierung der Länder zu widerlegen. So wurden vom 'Revolutionsjahr 2011' nicht nur Wissenschaft und Politikberatung sondern am meisten wohl die nahöstlichen Diktatoren selbst überrascht. Der vorliegende Beitrag fragt daher basierend auf einer Skizzierung der Ausgangsbedingungen und Verortung des Gegenstands in der Politikwissenschaft sowie einer Analyse autoritärer Herrschaft in der Region nach den Perspektiven der politischen Entwicklung in den Ländern des Nahen Ostens. Im Rahmen dieser Analyse dient Ägypten, das sich gerade in einem Loslösungsprozess von dem autoritären Mubarak-Regime befindet, als veranschaulichendes Länderbeispiel

    Der Nahe Osten und der Einfluss externer Mächte: Kontinuitäten und Brüche im Lichte der Protestbewegungen seit 2011

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    Die Herausbildung des nahöstlichen Staatensystems im 20. Jahrhundert wurde durch europäische Mächte nachhaltig beeinflusst. Trotzdem entfaltete diese von außen initiierte territoriale Parzellierung der Region über viele Dekaden eine erstaunliche Stabilität. Ebenso entwickelten diese "jungen Staaten" nach innen eine integrierende Kraft und stießen ihrerseits in unterschiedlicher Intensität Prozesse der Bildung von nationaler Identität an. Die Protestbewegungen seit 2011 scheinen eine Aufweichung dieser normativen Kraft der territorialen Ordnung zu beschleunigen: Die regionale Ordnung wird poröser, Fragen nationaler Identität werden neu diskutiert und staatliche Symbole in Frage gestellt

    Herrschaftssicherung in Ägypten: zur Rolle von Reformen und Wirtschaftsoligarchen

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    'In Ägypten ist seit 2004 ein zunehmender Reform-Aktivismus zu beobachten: In den vergangenen drei Jahren wurde die ökonomische Strukturanpassung intensiviert und zahlreiche politische Reformen wurden angestoßen. Die wirtschaftspolitische Reformagenda trägt zwar zur Stärkung privatwirtschaftlicher Strukturen im Land bei, marktwirtschaftlichen Elementen wird dabei aber ebensowenig Beachtung geschenkt wie der sozialen Dimension. Die politische Reformagenda wiederum legt keineswegs die Grundlagen für eine umfassende politische Liberalisierung; sie dient vielmehr zur Herrschaftssicherung des Regimes. Mit den Reformen geht eine Umgestaltung der ägyptischen Herrschaftselite zu Gunsten des Unternehmerlagers einher. Bereits seit den 1980er Jahren ist es einigen Unternehmerfamilien sukzessive gelungen, ökonomische Vormachtsstellungen in der ägyptischen Wirtschaft aufzubauen und zu konsolidieren. Seit 2004 ist ein verstärktes politisches Engagement dieser neuen 'Wirtschaftsoligarchen' zu beobachten, die durch zahlreiche Kanäle und Netzwerke Einfluss auf die Ausgestaltung der Reformagenda nehmen. Eine Gegenüberstellung der Interessen dieser sich neu formierenden ägyptischen Herrschaftselite mit den Interessen Deutschlands und der EU zeigt, dass es höchstens kurz- und mittelfristig Übereinstimmungen gibt. Der vordergründige Konsens verdeckt tiefgreifende Meinungs- und Wahrnehmungsunterschiede darüber, was Reformen eigentlich implizieren und welchen zeitlichen Bezugspunkten sie unterliegen. Die Herausforderung für Deutschland und die EU besteht folglich darin, ihre entwicklungspolitische Agenda zielanalytischer auszurichten, sie fallspezifisch auf gesellschaftliche Breitenwirkung zu überprüfen und vor allem herrschaftspolitische Implikationen der Kooperation künftig stärker zu berücksichtigen.' (Autorenreferat

    The judicial reform in Israel and constitutional developments in the Middle East

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    Zusammenfassung In Zeiten politischer Veränderungen wird um Verfassungen besonders gerungen. Der Nahe Osten und Nordafrika bietet hierfür insbesondere seit den politischen Umbrüchen ab 2010 zahlreiche Beispiele. Vorliegender Beitrag zeigt zunächst die Bedeutung von Verfassungen unabhängig des Regimetypus auf und veranschaulicht, wie auch in autokratischen Ordnungen um Verfassungen gestritten wird und sie für unterschiedliche Herrschaftszwecke instrumentalisiert werden. Am Fallbeispiel der israelischen Demokratie und ihrem Ringen um eine Verfassung zeigen wir einerseits, wie das Fehlen einer Verfassung auch zu Legitimationsproblemen der de facto vorliegenden Verfassungsorgane führt. Andererseits untersuchen wir, wie sich das Ringen um die Justizreform in Israel in unterschiedliche Prozesse der Staatenbildung, Verfassungsentwicklung und politischer Umbrüche in der Region des Nahen Ostens einbetten lässt.Constitutions are particularly contested in times of political change. The Middle East and North Africa offers numerous examples with the Arab uprisings unfolding since 2010. This contribution begins by demonstrating the importance of constitutions regardless of the regime type and illustrates how constitutions are contested in autocratic orders and how they are instrumentalized for various purposes. Using the example of the Israeli democracy and its struggle for a constitution, we show on the one hand how the lack of a constitution leads to legitimation problems of the de facto constitutional bodies. On the other hand, we stress how the struggle for the judicial reform in Israel can be embedded in different processes of state-building, constitutional development and political upheaval in the Middle East.Open Access funding enabled and organized by Projekt DEAL.Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (1041

    The Euro-Mediterranean Space as an Imagined (Geo-)Political, Economic and Cultural Entity. ZEI Discussion Papers C. 159, 2006

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    The anger of Islamic societies world-wide that arose from the publication of caricatures featuring Prophet Muhammad has tempted various editors and scholars alike to declare the current situation as further evidence of Huntington’s thesis of the The Clash of Civilizations, predicted in 1993.(1) In this context the Mediterranean symbolizes a frontier between the secular liberal part on the Northern shore (Christian civilization) and the illiberal authoritarian part on the Southern shore (Islamic civilization) of the Mediterranean. The great legacy of the Mediterranean throughout history remains undervalued. For centuries the Mediterranean has been the bridge between the actors on both sides, acting as a historic crossroads for various ethnic, cultural and religious traditions. It is more than odd “that only in modern times the Mediterranean clogged the flow of ideas” and stopped to act as “a vehicle for philosophies and cultures.”(2) Thus the aim of the following paper is to discuss the notion of the Euro-Mediterranean space (3) as a vivid and vibrant entity4 in (geo-) political, economic and cultural terms. After the introductory remarks on the Mediterranean itself, the Euro-Mediterranean space shall be evaluated as an imagined entity embodying historical, (geo-) political, economic and cultural dimensions. What were the constituting factors of this imagined entity? Additionally, the Barcelona Process (i.e. the Euro-Mediterranean Partnership – EMP), which has shaped and defined the latter space, shall be reviewed in order to verify the crucial importance of the Euro-Mediterranean entity for the further development of the EMP

    The European Neighborhood Policy (ENP) and its Implementation in the Southern Mediterranean. The Case of Egypt. ZEI Discussion Papers C170, 2007

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    The promotion of democracy as an internationally recognised foreign policy objective is in critical condition. The continuing war on terror in Afghanistan and elsewhere, the on-going civil war in Iraq which shows no signs of ending, the prompt isolation of a democratically elected Palestinian government and the vivid «duckling» of the West in terms of the unsolved democracy vs. stability dilemma have damaged the credibility of democracy promotion in the Southern Mediterranean. The act of promoting democracy is currently outdated. During conversations with government officials and civil society actors in the Southern Mediterranean alike, reactions of denial are most likely when talking about political conditionality, e.g. from the EU in promoting the rule of law, good governance, and democracy in its Southern neighbourhood. At least rhetorically, rule of law, good governance, and democratic reform processes are based on a common interest but both parties are following a differing agenda of objectives on the ground. EU-Egyptian relations are deeply shaped by a differing understanding of democratic reform with both actors following an agenda of different priorities. Regarding this perception gap the following paper aims at analysing a Southern perspective (here: the case of Egypt) on the European Neighbourhood Policy (ENP) in order to draw conclusions for the EU’s foreign policy objectives. In particular, after being in place for more than two years, a critical assessment of the reception of this new EU initiative is of utmost importance if one only considers more than 15 months of difficult negotiations for the EU-Egyptian «Action Plan».(2) What are the reasons on behalf of Egypt for these obstacles compared to the smooth negotiations for the «Action Plans» with Morocco, Tunisia or Jordan? Analysing the Southern perspective on the ENP, keeping in mind the complexity among Arab Mediterranean partner countries (MPC), one is obliged to do specific case studies for all involved MPCs in order to find commonalities among them and eventually get the grand picture for the Southern perspective. The scope of this paper would not be sufficient for such an extensive study. Following the ENP statute of multiple and differentiated bilateralism this paper focuses solely on the Egyptian perspective

    ifo Management-Umfrage: Organisation des Krisenmanagements von Unternehmen

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    Die Ergebnisse einer Umfrage unter Manager*innen deutscher Unternehmen zu ihren Krisenmanagementsystemen sowie den Weiterbildungsangeboten für Mitarbeitende zeigen, dass aktuell bei drei Viertel der Befragten ein Krisenmanagementsystem vorhanden ist. Seit Beginn der Covid-19-Pandemie ist eine Zunahme um knapp 17 Prozentpunkte zu beobachten. Der Großteil der neu eingerichteten Krisenstäbe wurde während des ersten Lockdowns im März 2020 implementiert. Bei der Mehrheit der Firmen sind die Krisenmanager*innen mit Entscheidungskompetenzen ausgestattet. Weiterbildungsangebote zum Thema sind in deutschen Unternehmen nicht sehr weit verbreitet

    El Tribunal de Justicia y el fomento de la movilidad estudiantil

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