159 research outputs found
Ungesagtes
Das diesjährige Junge Akademie Magazin setzt sich unter dem Titel „Ungesagtes“ mit Aspekten wissenschaftlicher Arbeit auseinander, die – weil sie in der Regel als nicht vereinbar mit einem Ideal objektiver Wissenschaft gesehen werden – im Forschungsalltag gar nicht, selten oder auf nur verhaltene Weise zum Ausdruck kommen. Oft genug bleibt der Einfluss solcher „ungesagten“ Aspekte auf die Arbeit von Wissenschaftler*innen, auf den Erkenntnisprozess und letztlich auf die wissenschaftlichen Ergebnisse ungesehen oder mindestens unterschätzt. Die Rede ist von all dem, was wir üblicherweise als „subjektiv“ begreifen und was das forschende Subjekt als solches in die wissenschaftliche Arbeit mit hineinträgt: eigene Ansichten und Werte, die unausgesprochen auf die Art des Umgangs mit bestimmten Themen und Gegenständen wirken, Glaubensvorstellungen, die einem von der Forscherin oder dem Forscher als getrennt geglaubten „Privatsubjekt“ unterstellt werden, Emotionen, die als jeder noch so leidenschaftlichen Wissenschaftspraxis fern begriffen werden, oder auch Aspekte wie Kreativität, die eher mit künstlerischer als wissenschaftlicher Praxis assoziiert werden. Aber natürlich sind abseits der subjektiven Dimension von Wissenschaft subtile Prozesse in ihrem Einfluss auf menschliches Verhalten auch als Forschungsthema interessant. Und eben zwischen diesen beiden Polen spannen sich die Artikel des vorliegenden Magazins auf. Dass die sechs Beiträge am Ende teils ganz andere Aspekte des Ungesagten beleuchten, liegt in der Natur der Sache: Die Auswahl derjenigen Themen, die unter diesem Schlagwort als relevant für die eigene Arbeit oder für die eigene Fachdisziplin erachtet werden, ist eben selbst wieder subjektiv. Viola Priesemann blickt in ihrem Text auf die Kultur öffentlicher Wissenschaftsdebatten im Kontext der COVID-19-Pandemie und sieht im offenen, interdisziplinären Diskurs, der auch schwierige Fragen nicht ausspart, einen Weg, medial inszenierte Schaukämpfe zu umgehen. Julia Gurol wirft einen kritischen Blick auf die Asymmetrien, die in der Wissensproduktion zwischen dem Globalem Norden und Süden bestehen und stellt fest, dass diese noch zu selten in den derzeitigen Debatten über einen nachhaltigeren Wissensbetrieb reflektiert werden. Sebastian Hellmeier wiederum nimmt sich mit dem Peer-Review-Verfahren ein anderes vieldiskutiertes Thema vor und stellt fest, dass trotz des immer problematischen Faktors Mensch und der sonstigen Schwächen der Methode eine Alternative dazu nicht in Sicht ist. Garvin Brod geht in seinem Text dem Konzept der Überraschung nach und beobachtet, dass trotz der Beliebtheit des Konzepts in psychologischen Theorien dessen subjektives Korrelat gar nicht so einfach messbar ist. Simon Wolfgang Fuchs fragt nach den Legitimationszwängen, unter denen die wissenschaftliche Arbeit hinsichtlich der ihr zu Grunde liegenden Interessen und Motivationen steht: Geht Wissenschaft auch ohne „intellectual scaffolding“? Und Mira Sievers schließlich gibt im Gespräch Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit einer Theologin – im Umgang mit Glaubensfragen und dem „Unsagbaren“. Auf der Posterseite des Magazins findet sich diesmal ein berühmtes philosophisches Diktum. Das Poster spielt auf grafische Weise mit der Idee des Zeitlichen in Bezug auf Ungesagtes: Nicht alles wird zu jeder Zeit nicht gesagt. Und es greift den Gedanken des Raumes auf, der sich im Ungesagten öffnet – Raum, der auf ganz unterschiedliche Weise gefüllt werden kann
6 Jahre Erfahrungen mit einem Arzneimittelberatungsdienst für Patienten
BACKGROUND AND PURPOSE: Many patients are inadequately informed about their drug therapy. There is thus a need for providing additional drug information to patients. The authors here report on a 6-year experience with a drug information service for patients. PATIENTS AND METHODS: The information service was available by telephone, e-mail or regular mail and was addressed initially to patients in Saxony and since 2005 to patients throughout Germany. Demographic and drug therapy data of the patients were registered and analyzed using a relational database. All enquiries to the information service between August 2001 and January 2007 were evaluated. RESULTS: 5,587 enquiries were registered. 61.4% of the persons calling were female and 33.8% male (sex was unknown in 4.8% by anonymous calls). The most frequent reasons for an enquiry were a general need for information about drugs and therapy (27.5%) and adverse drug reactions (24.7%). The drug group most frequently enquired about were cardiovascular drugs, accounting for 34.4%, followed by neuropsychiatric drugs (15.1%). CONCLUSION: The results of this analysis show an evident need for a drug information service for patients. This need is possibly caused by the shortage of time that physicians can devote to patients. An independent and competent drug information service may improve the quality of medical care and the satisfaction of the patients involved
Durchführung des Epikutantests mit Kontakt-Allergenen – Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI)
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