763 research outputs found
Von Bürokraten zu Managern?
Gesetzliche Krankenkassen sind administrative Schaltstellen eines sich dynamisch entwickelnden Gesundheitswesens. Im Zuge veränderter sozialpolitischer Steuerungen wandelt sich das Verhältnis zwischen den Kassen und ihren Umwelten. Wesentlich erscheint dabei die Aufwertung betriebswirtschaftlichen Denkens. Dadurch sind die Akteure gefordert, sich auf das organisationale Handeln einen neuen Reim zu machen . Der Beitrag untersucht, welche neue Subjektivität organisationalen Handelns bei Führungskräften der Kassen entsteht. Die Analyse richtet sich auf Handlungskonzepte von mittleren Führungskräften und begreift diese als Ergebnis einer sinnhaften Auseinandersetzung mit dem multiplen Identitätshaushalt ihrer Organisation. Argumentiert wird, dass sich erst aus dem Identitätsmanagement der Funktionäre die Korridore für einen konstruktiven Umgang mit den umweltinduzierten Herausforderungen ergeben. Anders gewendet: Der effektive Umbau des Kassensystems hängt zumindest teilweise von der Art und Weise ab, wie dessen Funktionäre den Wandlungsprozess kreativ interpretieren.State-regulated social insurances serve as an administrative switchboard of dynamically evolving health systems. With new social policies, the relationship between these organisations and their environments is changing. The central issue is a growing value given to enterprise-centred economic thinking. Major actors are challenged to make new sense of organisational agency. This article explores which new subjectivity of organisational agency is emerging under these conditions. The analysis focuses on actionconcepts of leaders at the intermediary management level, conceiving of these concepts as an expression of active sense-making relative to the multiple identity frames within their organisation. It is argued that it is by this identity management that corridors are built for constructively coping with the challenges posed by organisational environments. Put otherwise: The effective reconstruction of the health insurance system depends, at least partially, on the way its agents creatively confer (new) sense to the process of change
Transformationspfade intermediärer Wohlfahrtsproduktion: Die Entwicklung der Caritas im deutsch-französischen Vergleich
Let's Count and Manage - and Forget the Rest: Understanding Numeric Rationalization in Human Service Provision
In recent times, the development of Western welfare states has been strongly influenced by regulatory and managerial approaches that embody what this special issue refers to as ‘governing by numbers’. This article delineates this development by using the example of the human service industry in Germany. The analysis is embedded in a macrosociological perspective on blurring boundaries between the capitalistic (market) economy and the welfare state, arguing that a certain kind of (instrumentalist) numeric rationalization has spilled over from the former to the latter and sets limits to what is named ‘human development rationality’ within the operational core of involved organizations. Drawing on case study evidence from four different areas, it is shown in which dimensions this movement takes shape and how it fosters the crowding-out of elements inherent to this rationality. However, due to the proliferation of ever more ‘perfectionist’ expectations concerning quality issues, this crowding out provokes various provisional organizational and institutional responses. While the latter make production processes more volatile overall, there is no end of history regarding the struggle between instrumental rationality and countervailing forces within contemporary welfare states
Polish and UK doctors' engagement with hospital management
Purpose
– The purpose of this paper is to present the findings of a short research project, conducted in 2010 as part of a larger EU funded action investigating the participation and impact of doctors in management. The authors sought to compare the ways in which hospital doctors in the UK and Poland – countries with distinct histories – participate in management; whether they are converging and whether the type of participation found results from changes in the governance and management of these systems.
Design/methodology/approach
– First, a review of existing evidence and an analysis of policy documents and healthcare statistics were conducted. Identifying a lack of empirical data in the Polish context, and a potentially changing situation in the UK, the authors proceeded to collect some exploratory data in Poland, via interviews with expert informants, and to draw on data collected alongside this study in the UK from qualified doctors participating in research on management and leadership development.
Findings
– Hospital doctors currently hold similar types of management role in both systems, but there are signs that change is underway. In Poland, different types of medical manager and role are now emerging, whereas in the UK younger doctors appear to be expecting greater management responsibility in the future, and are starting to take up the management training now on offer.
Research limitations/implications
– The potential implications of these changes for the profession and policymakers in both Poland and the UK are discussed, with opportunities for further research highlighted.
Originality/value
– The paper provides a comparison of how medical engagement within two systems with different histories is occurring, and also of the changes underway. It provides some much needed initial insight via interviews with expert informants within the polish system, which has been under-researched in relation to the involvement of medicine in management
Regionale Verteilung von Innovations- und Technologiepotentialen in Deutschland und Europa: Endbericht an das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Referat Z 25 - Kurzfassung der Projektergebnisse
In den letzten Jahren wurden Regionen, verstanden als räumliche Einheiten unterschiedlicher Größen innerhalb eines Landes, durch das Aufgreifen regionaler Entwicklungskonzepte, die Thematisierung von Innovationsnetzwerken sowie durch die Popularisierung des Cluster-Ansatzes zunehmend interessant für die deutsche und europäische Innovations- und Technologiepolitik. Beispiele sind der BioRegio Wettbewerb, der InnoRegio Wettbewerb und die Fördermaßnahme EXIST zur Stimulierung von Existenzgründungen aus Hochschulen. Allerdings liegen bislang nur unzureichende Erkenntnisse über die statistische Erfassung und Messung regionaler Innovations- und Technologiepotentiale sowie über die Bestimmungsgründe der räumlichen Verteilung von Innovationsaktivitäten in Deutschland und Europa vor. Das im Auftrag des BMBF durchgeführte Projekt hatte zur Aufgabe, einen für regionale Betrachtungen geeigneten Katalog von Innovations- und Technologieindikatoren zu entwickeln, diesen für die Analyse der Regionalstruktur in Deutschland und Europa anzuwenden sowie die Bestimmungsgründe regionaler Innovationsunterschiede zu ermitteln. Damit sollten Erkenntnisse für die Optimierung einer an der Ebene der Regionen ansetzenden Innovations- und Technologiepolitik gewonnen werden. Ausgew?hlte Ergebnisse werden nachfolgend zusammenfassend dargestellt..
Vom Payer zum Player - oder: Krankenkassen im Wandel: der Fall der AOK und ein vergleichender Exkurs nach Frankreich
Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Transformation der gesetzlichen Krankenkassen am Beispiel der AOK. In der fachwissenschaftlichen wie auch in der politischen Öffentlichkeit ist seit einigen Jahren eine Diskussion darüber im Gange, wie esangesichts der tiefgreifenden, international beobachtbaren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche mit dem sogenannten deutschen Sozialmodell weitergeht. Es handelt sich dabei um die Transformation eines Sozialmodells, bei dem der Wandel der Funktionen und nicht der Wandel der Form ist entscheidend ist. Ein Paradebeispiel für einen solchen Funktionswandel sind die gesetzlichen Krankenkassen. Der vorliegende Bericht befasst sich mit dem Fall der AOK. Am Beispiel der AOK soll jener Transformationsprozess nachgezeichnet werden, der im Diskurs von Kassenfunktionären nicht selten als Wandel vom "Payer" zum "Player" beschrieben wird,ein Wandel von exekutierenden zu steuernden Funktionen, 'vom Verwalten zum Gestalten'. Ein kurzer Ausflug in das Krankenkassenwesen Frankreichs eröffnet Chancen auf eine relativierende Betrachtung des Wandels: Die Entwicklung von Krankenkassen unter anderen institutionellen Vorzeichen kann vor Augen führen, welche alternativen Transformationspfade denkbar sind und inwieweit trotz institutioneller Rahmendifferenzen dennoch gleichartige Entwicklungsprozesse greifen. Der Beitrag ist folgendermaßen aufgebaut: Im ersten Kapitel werden die vorliegenden Erkenntnisse über den Struktur- und Funktionswandel deutscher Krankenkassen kurz resümiert, um damit die allgemeinen Rahmendaten für die Analyse des AOK-Systems zu erschließen. Das zweite Kapitel präsentiert die Befunde der Fallstudie, wobei einleitend der Hintergrund für die Wahl der Analysethemen beleuchtet wird und anschließend diese Analysethemen in fünf Schritten fokussiert abgehandelt werden. Dem schließt sich in einem dritten Kapitel der Exkurs nach Frankreich an, bevor in einem letzten Schritt die Quintessenzen aus der Untersuchung gezogen werden. (ICD
Alter(n) auf dem Markt der Möglichkeiten: die Disorganisierung der Seniorenversorgung und ihre Folgen für die Strukturen sozialer Ungleichheiten
"Es besteht derzeit wenig Zweifel dahingehend, dass die zukünftigen Lebensbedingungen von Senioren1 sich von den heute bestehenden Verhältnissen deutlich unterscheiden werden. Das gilt auch und besonders für die Art und Weise, wie die Versorgung des Alters mit Einkommen und altersspezifischen Unterstützungsleistungen - kurz: Rente und Pflege - gesellschaftlich organisiert wird. Der vorliegende Beitrag soll zeigen, dass, nachdem die gesellschaftliche Organisation des Alters zur Hochzeit der Industriemoderne durch eine spezifische kollektive Ordnung geprägt worden war, sich diese Ordnung im gegenwärtigen institutionellen Wandel und in Verbindung mit seinerseits dynamischen sozialstrukturellen Bedingungen zusehends auflöst und einer Disorganisation der Seniorenversorgung Platz macht, was erhebliche Folgen für die sozialstrukturelle Prägung des Alters hat. Es wird argumentiert, dass der durch spezifische - und partielle - Vermarktlichungsprozesse ausgelöste Umbau der Seniorenversorgung zu einem bedeutsamen Momentum im gegenwärtigen 'Strukturwandel des Alters' (Schimany 2003, im Rekurs auf Tews) wird und sich dabei neue Formen der Ungleichheit bzw. der Produktion sozialer Ungleichheit herauskristallisieren." (Autorenreferat
Vom Payer zum Player oder: Krankenkassen im Wandel. Der Fall der AOK und ein vergleichender Exkurs nach Frankreich
Strukturen und Reformen der Altenhilfe und Pflege im internationalen Vergleich: Expertise zum Siebten Altenbericht der Bundesregierung
In der vorliegenden Expertise sollen der institutionelle Rahmen sowie die organisatorische Basis der Altenhilfe in anderen entwickelten Ländern qualitativ beschrieben und Gegenstand einer aus deutscher Perspektive "gefilterten" komparativen Betrachtung werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf ambulanten Unterstützungsformen. Obwohl der Heimsektor für die Altenhilfe von zentraler Bedeutung ist und (auch) hierzulande starken Transformationstendenzen unterliegt (Brandenburg u.a. 2014), wird von vielen (internationalen) Experten und politisch Verantwortlichen angenommen, dass die zentralen Weichenstellungen für eine zukunftsfähige Altenhilfe im außerstationären Bereich erfolgen beziehungsweise erfolgen müssen. Auf diesen Bereich konzentriert sich diese Expertise, wobei die international weit verbreitete Unterscheidung von "social care" einerseits und "nursing" andererseits zugrunde gelegt wird, um so das gesamte Spektrum zwischen lebensweltbezogener Unterstützung - im Weiteren bezeichnet als soziale Altenhilfe - und körperbezogener (behandlungs- und grundpflegerischer) Versorgung zu erfassen. Soweit zum Verständnis der entsprechenden Infrastruktur erforderlich, wird auch auf die Situation in der stationären Versorgung sowie Programme im Bereich der Transferleistungen (cash for care) eingegangen. Skizziert werden, jeweils getrennt für die betrachteten Länder: die rechtliche Regulierung der nichtstationären Dienste und der Pflegeangebote; Art und Finanzierung öffentlich moderierter Unterstützungsleistungen; die Trägerlandschaft sowie die verschiedenen Formen der Leistungserbringung; Strukturen und Mechanismen zur Koordination der Leistungserbringung; das Zusammenwirken von professionell erbrachten Leistungen einerseits sowie in Familien- oder informellen Beziehungsnetzwerken erbrachten Leistungen andererseits
Wege zur Solidarität: Der französische Herbst und die Krise der Linken
The recent strike movement in France has been seen either as a combat of public sector employees willing to save their material privileges or - in contrast - as a generalized political protest in defense of national institutions and against economic globalization. There was also !arge discord in the weakened French left about whether or not to support the movement. In this mticle it is argued that behind this discord we can see different conceptions of what should be leftist solidarity, each of them being restricted to one of its basic dimensions: the ethical and the utilitaristic one. lt will be shown that along these lines we find a deep cleavage between the academic and the syndicalistic part of the French left in which trade unions figure as social movcment organisations and therefore account for the political character of the strike movemcnt. Despite their structural capacity to enrich pattcms of group interest with ethical reasoning, these organisations fail in what has bccn offercd by thc course of the movement and scems tobe the only way out of crisis: that is confronting the two dimensions of solidarity in a deliberative setting of Ieftist politics
- …
