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Theoretische Psychologie: Denkformen und Sozialpraxen
Wenn in einer Wissenschaft so unterschiedlich über Gefühle geredet werden kann und wenn man verstehen will, warum das möglich ist, dann empfiehlt es sich, den verschiedenen Redeweisen gegenüber in beobachtende Distanz zu treten, um sie von da aus vergleichen, einordnen und aufeinander beziehen zu können. Eben dies zu tun, ist Aufgabe der Theoretischen Psychologie. In diesem Buch werden drei psychologische Denkformen unterschieden - die physische, die semantische und die phänomenale Denkform. Ihre jeweiligen Eigenheiten werden daran erläutert, wie sie jeweils Gefühle auffassen und in einen Zusammenhang stellen. Ihre sozialpraktischen Eigenheiten zeigen sich in den unterschiedlichen Vorschlägen, die sich aus ihnen ableiten lassen, wenn es darum geht, beispielsweise aggressiv-gewalttätiges Handeln junger Männer zu behandeln. Das Buch schließt mit der Erläuterung verschiedener Vorschläge, die unterschiedenen Denkformen und Sozialpraxen so aufeinander zu beziehen, dass sich daraus interessante weiterführende Fragestellungen ergeben
Über die semantische Blindheit einer neurowissenschaftlichen Psychologie: Oder: Was hätte uns eine so gewendete Psychologie zum "Dialog der Kulturen" zu sagen?
An vielen Universitäten Deutschlands breitet sich innerhalb der Psychologie derzeit ein stark neurowissenschaftliches Paradigma aus, meist zulasten semantisch fundierter Forschung und Lehre. An manchen Universitäten droht es bereits zu einer gegenständlichen Verengung innerhalb der psychologischen Ausbildung zu kommen. Gegen diese Tendenz wendet sich dieser Artikel, indem er gegenständliche Setzungen erörtert. Die neurowissenschaftliche Psychologie wird als eine inhaltliche Spezifizierung der physisch-naturwissenschaftlichen Denkform ausgewiesen. Deren Gegenstandsentwurf ist so geartet, dass er semantische Größen nicht aufzufassen und folglich nicht zu erklären vermag. Dies hat weitreichende Konsequenzen bezüglich der Optionen diagnostischer und therapeutischer Behandlungspraxis. Für vorrangig (oder gar ausschließlich) neurowissenschaftlich ausgebildete Psychologen ergibt sich daraus ein gravierender Kompetenzverlust. Dies wird an einem aktuell diskutierten Beispiel demonstriert. Es wird die Frage erörtert: Was könnten so ausgebildete Psychologen dazu beitragen, ein Problem zu lösen, das derzeit unter dem Schlagwort "Dialog der Kulturen" diskutiert wird.A "strongly neuro-scientific paradigm" (Lüer 1987, 530) is spreading in the psychological studies at German universities, mostly at the expense of a semantically founded research and teaching. A narrowing of the subject matter within the field of teaching psychology is already threatening at some universities. This paper addresses this tendency by discussing object-conceptional postulates. Neuro-scientific psychology is assumed to be a content-based specification of the mode of thinking which characterizes the physical sciences. This object-conception cannot conceive and, conclusively, explain semantic units. This fact has far reaching consequences with regard to the options of treatment for the diagnostic and therapeutic praxis. For the predominantly (or even exclusively) neuro-scientifically educated psychologists this would lead to an engraving loss of competence as is demonstrated using an actual example. Finally the question is asked: The psychologist educated in such a way what can they contribute to the solving of a problem which is nowadays discussed under the heading of 'dialog of cultures'
Psyche und Subjekt im Denken antiker Philosophen: heilende Selbstbehandlung und lebensweltliches Sein
Die von dem französischen Philosophen P. Hadot beschriebenen Ratschläge antiker Philosophen zur Lebensgestaltung werden hinsichtlich der Frage analysiert, welche Art des Seins der Lebenswelt sie unterstellen. Es werden anthropologische Voraussetzungen, Ziele und Methoden des Heilens erörtert, um daraus lebensweltliche Seinsunterstellungen setzungsanalytisch zu erschließen. Diese Seinsannahmen werden mit phänographischen Aussagen zur Eigenart der Lebenswelt verglichen
Sozialpsychologie : Geschichte, Hauptströmungen, Tendenzen
Dieses Buch ist kein Lehrbuch, das die Fülle sozialpsychologischer Theorien sichtet und ordnet. Es geht ihm vielmehr um Gebiete der Sozialpsychologie, die bislang zu kurz gekommen sind. Geschichte: Schon Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in Italien, in Deutschland und in Frankreich Entwürfe einer Sozialpsychologie, deren analytisches Potential so aufschlußreich ist, daß moderne Entwürfe sich auf sie zurückbesinnen. Hauptströmungen: Welche Entwürfe mündeten in produktive Forschungsunternehmungen? Manche Strömungen werden eher der Soziologie zugerechnet, andere der Psychologie. Worin bestehen die Unterschiede? Wie lassen sich Verbindungen schaffen? Tendenzen: Ausgehend von einer Kritik an der gedanklichen Enge der in der Psychologie vorherrschenden "Social Cognition"-Sozialpsychologie, entwickeln sich derzeit sozialpsychologische Denkansätze, die die psychologische mit der soziologischen Sicht des Menschen verbinden. "Sozialkonstruktivismus" ist das Stichwort, und sein Motto lautet: Was "in den Köpfen" der Menschen ist, ist auch zwischen ihnen - und umgekehrt! Was ist damit gemeint, und welche Forschungspraxis entwickelt sich daraus? - Social psycholog
Wie wird aus dem Lebensmoment das Lebensmoment?
Der Titel des Buches spielt mit der Doppeldeutigkeit des Wortes "Moment". Es gibt den Moment als den Augenblick in einer Zeitfolge und es gibt das Moment als den Bestandteil einer Ordnung. Es geht in dem Buch um folgende Frage: Wie wird aus einem zeitlichen Augenblick des Lebens innerhalb desselben ein sinnvoller Bestandteil des Lebens? Warum erfahren wir Menschen unser Leben nicht als ewigen Augenblick, sondern als Abfolge von Augenblicken? Warum und wie erfahren wir Menschen uns in dieser Abfolge als fortdauernd existierende Wesen? Dies sind Fragen, die Selbstverständlichkeiten des Lebensvollzugs betreffen. Erwartet man deshalb von psychologischen Theorien Antworten auf sie, so wird man zumeist enttäuscht werden. Darin sieht der Autor einen Mangel, den es zu beheben gilt. Dem dient das Buch. Es geht in ihm um eine Antwort auf die Frage: Wie muss einem Menschen sein Leben gegeben sein, damit er dieses geordnet führen kann
Zwischenmenschliches Vertrauen: Rahmenentwurf und Ideenskizze
Die Frage, ob Menschen einander vertrauen können, stellt sicht immer dann, wenn Menschen miteinander umgehen und wenn sie wissen, dass ihr Wohlergehen dabei auch in den Händen ihrer Mitmenschen liegt. Folglich müsste das Vertrauen ein wichtiges Thema all jener Wissenschaften sein, die sich mit dem zwischenmenschlichen Zusammenleben befassen. Es ist daher bemerkenswert, dass das Vertrauen erst in den letzten Jahren zu einem boomenden Thema geworden ist. Bei ihm treffen sich Psychologen, Soziologen, Ökonomen, Politikwissenschaftler, Managementforscher und Philosophen. Vermutlich hat sich die Art, wie Menschen zusammenleben, in jüngerer Zeit in einer Weise gewandelt, die das Vertrauen als bedeutsame Größe hervortreten lässt. Wer die vorliegende Vertrauensforschung durchforstet, findet vielfältige Bestimmungen dessen, was Vertrauen ist. Das Buch beginnt mit einer begrifflichen Klärung, die sich auf unser aller Umgangswissen stützt. Danach geht er darum, einen theoretischen Durchblick zu gewinnen. Vertrauen ist Liebenden wichtig. Politiker bitten um Vertrauen, Vertrauen ist die Grundlage gedeihlicher Geschäftsbeziehungen, es gibt zwischenstaatliche vertrauensbildende Maßnahmen und so weiter. Akzentuierend lassen sich eher öffentliche und eher private Sphären trennen. Vertrauen kann im Blick auf seine Bedeutung für die Lebensführung eines einzelnen Menschen betrachtet werden - dann geht es um seine individualsemantische Funktion. Der theoretischen Aufarbeitung solcher Unterscheidungen schließt sich ein Überblick über die vorliegenden Forschungsansätze und empirischen Arbeiten an. Dabei dient die erarbeitete Struktur als Auffassungs- und Ordnungsraster
Care-givers’ reflections on an ethics education immersive simulation care experience: A series of epiphanous events
Personality psychology: Lexical approaches, assessment methods, and trait concepts reveal only half of the story—Why it is time for a paradigm shift
This article develops a comprehensive philosophy-of-science for personality psychology that goes far beyond the scope of the lexical approaches, assessment methods, and trait concepts that currently prevail. One of the field’s most important guiding scientific assumptions, the lexical hypothesis, is analysed from meta-theoretical viewpoints to reveal that it explicitly describes two sets of phenomena that must be clearly differentiated: 1) lexical repertoires and the representations that they encode and 2) the kinds of phenomena that are represented. Thus far, personality psychologists largely explored only the former, but have seriously neglected studying the latter. Meta-theoretical analyses of these different kinds of phenomena and their distinct natures, commonalities, differences, and interrelations reveal that personality psychology’s focus on lexical approaches, assessment methods, and trait concepts entails a) erroneous meta-theoretical assumptions about what the phenomena being studied actually are, and thus how they can be analysed and interpreted, b) that contemporary personality psychology is largely based on everyday psychological knowledge, and c) a fundamental circularity in the scientific explanations used in trait psychology. These findings seriously challenge the widespread assumptions about the causal and universal status of the phenomena described by prominent personality models. The current state of knowledge about the lexical hypothesis is reviewed, and implications for personality psychology are discussed. Ten desiderata for future research are outlined to overcome the current paradigmatic fixations that are substantially hampering intellectual innovation and progress in the field
Quality Criteria as Instruments for Political Control of Sciences
Abstract: The following text disputes the relationship between scientific research approaches, their achievements and comparative evaluations made between them. Some measures of achievement (e.g. economic usability, number of publications, citation index) are created in a way that they systematically benefit or penalize certain research approaches. This is simply due to the structural characteristics these approaches exhibit. For psychology this means, for instance, that biopsychological research approaches are clearly at an advantage compared to cultural psychology approaches if common evaluation measures turn into obligatory standards. Instead of examining the qualities of knowledge, the modes of gaining it are evaluated with foreseeable a priori results. Comparative evaluations resemble pseudo empirical investigations. If this kind of evaluation practice conquers and its outcomes begin regulating decisions in science politics, psychology's vast field of knowledge will drastically narrow. This would result in a massive loss of competence and significant consequences for career politics. Key words: science politics, evaluation, quality criteria, achievement indicators, modes of thinking
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