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Elterliche Schulzufriedenheit in integrativer und segregativer Beschulung sprachauffälliger Kinder: Ein Vergleich zwischen Förderschule und Gemeinsamem Unterricht
Seit dem Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen wird zunehmend öffentlich über die Strukturen der sonderpädagogischen Förderung in Deutschland diskutiert. Anhand einer Befragungsstudie mit 542 Eltern sprachauffälliger GrundschülerInnen, bei der die Schulzufriedenheit im Gemeinsamen Unterricht und in der Förderschule vergleichend untersucht wird, soll ein empirischer Beitrag zu dieser Debatte geliefert werden. Die Befunde zeigen, dass die Zufriedenheit der Eltern in beiden schulischen Settings gleichermaßen sehr hoch ist. Weitere Analysen machen allerdings deutlich, dass die Stigmatisierung der Kinder im integrativen Setting geringer ausfällt als bei segregativer Beschulung. Darüber hinaus sind Eltern von integrativ beschulten Mädchen und Jungen zuversichtlicher, dass ihr Kind die Sprachprobleme überwinden wird, und optimistischer in Bezug auf dessen Bildungs- und Teilhabechancen. Weiterhin wurde festgestellt, dass einige Elterngruppen deutlich geringere Chancen haben, ihren Wunsch auf integrative Unterrichtung ihres Kindes durchzusetzen.Special need education in Germany is a highly controversial topic as many favor segregated schools despite the recent UN convention on the rights of persons with disabilities. A survey was conducted with 542 parents having a child with language impairment that is either enrolled in a special need school or in an integrative elementary school setting. Results indicate equally high parental satisfaction in both systems. Further analyses, however, demonstrate higher perceived stigmatization of children in the segregated compared to the integrative setting; more optimistic view in parents who are enrolled in integrative schools regarding language improvement, career options, and social participation. Further results reveal unexpected discrimination of some families in respecting their individual choices for a school setting they believe in. Results are discussed with respect to the importance of parental choice and the need for further empirical investigation on pedagogic strategies that really work for language impaired children
Wie kann der sprachliche Sozialisationskontext eines mehrsprachigen Kindes schnell und übersichtlich erfasst werden?
Förderbedingungen von Schülerinnen im Förderschwerpunkt Sprache
Präsentiert wird eine Teilstudie des Projekts "Sprache 2010" in NRW. Mittels einer Online-Befragung von 27 Schulleitungen und 92 Lehrkräften in speziellen Institutionen und integrativen Schulsettings des Förderschwerpunkts Sprache wurden personelle Schulstrukturen, schulische Förderbedingungen und Selbsteinschätzungen der Lehrpersonen zu berufsbezogenen Aspekten erfasst. Als Hauptergebnis zeigt sich eine mittel bis gering beruflich belastete Lehrerschaft mit einem hohen beruflichen Kompetenzerleben, die sich mit den schulischen Förderbedingungen zufrieden zeigt. Unterschiede zwischen Förder- und Grundschulpädagoginnen ließen sich nur hinsichtlich ihres Selbstwirksamkeitserlebens in der Sprachförderung und ihrer Einstellung zur Integration ausmachen. Letztere ist bei Lehrkräften mit Integrationserfahrung deutlich positiver ausgeprägt als bei Kollegen der Förderschule.This study is part of the project "Sprache 2010". An online questionnaire was completed in 27 schools in the German state of North Rhine-Westphalia. All head
of schools and 92 teachers of a total of 27 inclusive and special schools reported on their satisfaction, resources, attitudes towards, and experiences with special education in children with language impairments. Main results indicate rather low stress experience in teachers alongside a high self-perceived vocational competence, and rather high satisfaction with the status quo. Differences between inclusive and special schooling are only found in few dimensions: self-efficacy and appreciation of integration. Both are found to be higher in teachers of inclusive settings. Also, teachers with experience in inclusive settings have a more positive attitude towards inclusion than their colleagues appointed to special schools
Vergleich der Mediennutzung einsprachig und mehrsprachig aufwachsender Kinder zwischen drei und sechs Jahren
Das Sprachförderpotential von Medien hängt von den Medieninhalten, aber auch von dem Medienformat ab: Bildlastige Medien (v.a. TV) werden hier als weniger potent eingestuft als sprachlastige Medien (v.a. Buch, Hörspiel). Kinder mit Sprachauffälligkeiten tendieren dazu, sprachlastige Medien zu meiden und dafür verstärkt bildlastige Medien zu nutzen. In dieser Studie wurde untersucht, ob sich ein vergleichbarer Befund für mehrsprachige im Vergleich zu einsprachig aufwachsenden Kindern ergibt. Hierzu wurde eine Fragebogenstudie durchgeführt, für die Eltern von insgesamt 276, davon 181 ein- und 95 mehrsprachigen Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren gewonnen werden konnten. Alle Familien wurden in denselben Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen einer mittlelstädtischen Region in NRW rekrutiert. Die Ergebnisse bestätigen die Hypothese, wonach auch mehrsprachige Kinder im Vergleich zu ihren einsprachigen Peers sich verstärkt den bildlastigen Medien zuwenden, aber die sprachlastigen und damit potentiell sprachförderlichen Medien weniger nutzen.Whether media facilitate or inhibit language learning depends on media content as well as on media format: image driven media (e.g., TV) are hereby assumed to have les potential compared to language drive media (e.g., books, audio stories). Children with specific language impairment have earlier been shown to prefer image driven media and avoid language driven media compared to their peers. This study aims to investigate whether a similar pattern can be found for multilingual compared to monolingual preschoolers. A survey was distributed to parents of preschoolers in a midurban region in Germany. Final sample consisted of 276 data sets including 181 mono- and 95 multilingual children age 3 to 6. Findings confirm the hypotheses of multilingual children using less language driven, but more image driven media. They hereby make less use of the facilitating potential of media for language learning
Studien zur Mehrsprachigkeit: Beiträge der Dortmunder Arbeitsgruppe
An der TU Dortmund, Fachgebiet Sprache und Kommunikation, wurden in den letzten zwei Jahren eine Reihe von empirischen Studien zum Thema Mehrsprachigkeit in Kindheit und Jugend durchgeführt. Mit dem vorliegenden Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen und Ergebnisse, die (auch) für die sprachtherapeutische Praxis relevant sind. Dabei werden zum einen Aspekte des Phänomens diskutiert und zum anderen konkrete Vorschläge zu Anamnese,
Diagnostik und Intervention gemacht.Over the last two years researchers of the TU Dortmund University, Department of Language and Communication, have been conducting a number of empirical studies on bilingualism in childhood and adolescence. Special emphasis was placed on bilingualism in the context of speech and language pathology. The overview presented summarizes main research questions and results regarding aspects of the phenomena, trait differences, anamnesis, diagnosis, and intervention
Schulentscheidungsprozesse und Schulzufriedenheit in Familien mit einem sprachauffälligen Kind
Die Einleitung des Verfahrens zur Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs (AO-SF-Verfahren) forciert bei den betroffenen Eltern eine (erneute) intensive Auseinandersetzung mit der schulischen Zukunft ihres Kindes. Gleichzeitig wird auf politischer Ebene im Zuge der Diskussion um die bildungspolitische Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zunehmend das Wahlrecht der Eltern thematisiert. Bislang fehlt in der Diskussion um die optimalen Bedingungen schulischer Förderung sprachauffälliger Kinder jedoch die wissenschaftliche Evidenz.
Die Studie soll ein erster Schritt sein, diese Wissenslücke zu schließen. So wurden das AO-SF-Verfahren und die aktuelle Beschulungssituation Gegenstand einer Elternbefragung. Dabei wurde untersucht, wie zufrieden Eltern mit der Förderschule ihres Kindes sowie rückblickend mit dem AO-SF-Verfahren sind und welche wesentlichen Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit identifiziert werden können. Weiterhin wurde erfasst, wie die Eltern die Zukunftschancen ihrer Kinder einschätzen und von welchen Faktoren diese Einschätzung beeinflusst wird.
Mit Hilfe eines ad hoc Fragebogens wurde der Entscheidungsfindungs¬prozess von Eltern sprach-auffälliger Kinder sowie die Zufriedenheit mit der Förderschule erfasst. Insgesamt haben sich 408 Eltern sprachauffälliger Kinder im Grundschulalter aus 22 Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Sprache in NRW an der Studie beteiligt.
Die Zufriedenheit der Eltern sowohl mit dem Verlauf des Schulentscheidungsverfahrens (AO-SF-Verfahren) als auch mit der Schule ihres Kindes insgesamt ist sehr hoch. Die meisten Eltern fühlten sich maßgeblich an der Entscheidung über die Schulform beteiligt und sind dementsprechend mit der Entscheidung der Schul-aufsichtsbehörde einverstanden. Eltern, die jedoch ihren eigenen Einfluss auf die Entscheidung eher gering einschätzen, sind mit dem Verlauf des AO-SF-Verfahrens sowie mit der Schule ihres Kindes deutlich unzufriedener. Darüber hinaus konnten relevante Faktoren identifiziert werden, anhand derer sich die Zufriedenheit der Eltern sowie ihre Prognosen für die Zukunft ihres Kindes vorhersagen lassen.
Die hohe Zufriedenheit von Eltern mit den Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Sprache in NRW wirkt sich positiv auf das psycho-soziale Gesamtgefüge aus, in dem die Kinder gefördert werden. Gleichwohl ist weitere empirische Forschung dringend notwendig, um diejenigen Elemente der schulischen Förderung identifizieren zu können, die einen maßgeblichen sprachlichen Förderbeitrag leisten
Die Wetterschacht-Detektive: Eine Hörspielserie zur Sprachförderung
In diesem Jubiläumsheft finden Sie ein Hörspiel zur Sprachförderung: Die Wetterschacht-Detektive. Das Hörspiel wurde unter Leitung der TU Dortmund in Kooperation mit der Hoffbauer Berufsakademie und der Folkwang Universität konzipiert und produziert. Das Projekt wurde von der Dortmund-Stiftung gefördert. Mit diesem Hörspiel, das sich an ein- und mehrsprachig aufwach-sende GrundschülerInnen der dritten und vierten Klassen sowie SchülerInnen im Übergang zur Se-kundarstufe I richtet, wird eine bislang einzigartige Verbindung wissenschaftlicher und künstlerischer Ansprüche erfüllt. Auf der Grundlage mehrerer empirischer Studien zum Sprachför-derpotenzial von Hörspielen wurden sechs Episoden einer Hörspielserie produziert, die sich insbe-sondere zur Förderung der konzeptionellen Schriftlichkeit eignen. Gleichzeitig sind die Episoden so unterhaltsam gestaltet, dass sich das Sprachförderpotenzial beiläufig entfalten kann. In diesem Bei-trag werden die künstlerischen und linguistischen Konstruktionsprinzipien erläutert, die dieser O-pen-Access-Produktion zugrunde liegen.This anniversary issue contains a narrative audio story fostering language development: "Die Wetterschacht-Detektive" ("The Air Pit Detectives"). The audio play has been designed and pro-duced under the direction of the Technical University Dortmund in cooperation with the Hoffbauer University of Cooperative Education and the Folkwang University. The Dortmund Foundation funded the project. The audio play, which adresses mono- and multilingual primary school children in third and fourth grade as well as pupils in the first years of transition to secondary school, realiz-es a hitherto unique fulfilment of both scientific and artistic criteria. Based on several empirical studies proving the beneficial potential of narrative audio tapes to language development, six epi-sodes of a narrative audio series have been produced, which are especially suitable to enhancing the academic performance of conceptual writtenness. At the same time, the episodes are of such enter-taining design that the potential to assist in language development can be displayed in a casual way. The following article illustrates the artistic as well as linguistic principles of construction underly-ing this open access production
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